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Antrag / Anfrage / Rede

Antrag Unterbringung von Flüchtlingen

Einer gleichmäßigen dezentralen Unterbringung von Flüchtlingen und Asylbewerbern in den Gemeinden des Landkreises ist vor einer zentralen Unterbringung in Wohncontainern der Vorzug zu geben.

Der Landkreis Oberallgäu hat bisher die Flüchtlingsproblematik aufgrund von großem Engagement sowohl der Verwaltung als auch der vielen ehrenamtlichen Helfer in hervorragender Weise bewältigt. Das Grundprinzip war die dezentrale Unterbringung in den Gemeinden, die Unterkünfte zur Verfügung gestellt haben.
Mit der Unterbringung in einer Containersiedlung würde dieses bewährte Prinzip der Verteilung aufgegeben und an einem Standort ein Brennpunkt geschaffen, der unter Gesichtspunkten der sozialen Integration hilfsbedürftiger Fremder und des äußeren Erscheinungsbildes in unserer touristisch empfindlichen Region nur einen gravierenden Rückschritt bedeuten könnte. Eine Wohncontainersiedlung erzeugt sozialen Stress mit allen auch kriminologisch bekannten Nebenerscheinungen und fördert die Entstehung eines unansehnlichen Ghettos, das gemeinhin gemieden wird. All dies ist der Akzeptanz von Flüchtlingen und Asylbewerbern und dem sozialen Frieden abträglich und zieht weitere auch finanziell ins Gewicht fallende Gegenmaßnahmen nach sich. Selbst mehrere kleine Containersiedlungen wären noch besser als eine große.
Die Ausschussgemeinschaft aus ÖDP und FDP im Kreistag des Oberallgäus sieht die Möglichkeiten der Gemeinden, Flüchtlinge und Asylbewerber aufzunehmen, noch nicht am Ende. Nimmt jede der 28 kreisangehörigen Gemeinden vier bis fünf Flüchtlinge oder Asylbewerber auf - dies entspricht ein bis zwei Familien - könnten über einhundert weitere Personen dezentral untergebracht werden.
Die Hilfsbereitschaft der Bevölkerung ist weiterhin groß. Die zentrale Unterbringung einer großen Zahl von Flüchtlingen und Asylbewerbern in einer Containersiedlung an einem einzigen Ort würde diese Bereitschaft aber zweifellos strapazieren.
Der vom Landkreis Oberallgäu unter Mitwirkung vieler Landkreisgemeinden
beschrittene Weg der dezentralen Unterbringung ist vorbildlich. Diesen Weg
fortzusetzen ist aller Mühen wert.
Mit freundlichen Grüßen
Ausschussgemeinschaft ÖDP/FDP im Kreistag des Oberallgäus

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