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Pressemitteilung

Mobilitätswende mit dem 49-Euro-Ticket? ÖDP: „Ja, aber es braucht eine ganz neue Finanzierung des Nahverkehrs!“

Am 1. Mai startet das 49 Euro-Ticket. Deutschlandweit kann man mit dieser Monatskarte dann Busse und Bahnen im Nah- und Regionalverkehr nutzen. Das findet der ÖDP-Kreisverband Kempten-Oberallgäu gut. Was aber flankierend geschehen muss, damit das 49-Euro-Ticket tatsächlich etwas für den Klimaschutz und die Mobilitätswende bringt, darüber diskutierten die ÖDP-Aktiven am 30. März 2023 in Kempten. Das wichtigste Fazit im ÖDP-Forderungskatalog: „Der lokale Bus- und Schienenverkehr muss ausgebaut und viel besser als derzeit finanziert werden. Das Geld hierfür wäre da, wenn die politische Mehrheit endlich einsähe, dass die Zeit neuer Straßen und noch breiterer Autobahnen längst vorbei ist“, findet ÖDP-Kreisvorsitzende Michael Hofer mit Blick auf den viel zu großen Ausbau der B 12.

Stellvertreter Michael Finger kritisierte beim ÖDP-Monatstreffen, dass die Regierung beim 49 Euro-Ticket „die Familien vergessen hat“: Das bundesweite 49-Euro-Ticket ermögliche zwar eine sehr zu begrüßende unkomplizierte Nutzung des ÖPNV in ganz Deutschland. Ein Kinder- oder Familientarif sei aber leider nicht vorgesehen, bedauert der Oberstdorfer Gemeinderat. „Sollte also eine Familie mit zwei Kindern demnächst beschließen, den günstigen Pauschalurlaub per Flug nach Antalya zu streichen und stattdessen eine Deutschlandtour mit Bus und Bahn zu unternehmen, dann kostet das 196.- Euro alleine für die Fahrt“. Aber auch außerhalb der Urlaubssituation Monat für Monat pro Kopf 49 Euro – da könne „man sich was Günstigeres vorstellen“. „Wo sind die Familienfreunde in den Regierungen und Parlamenten, die ihr Herz für Kinder im ÖPNV aktivieren und eine – sagen wir 29-Euro-Lösung - für alle Kinder und Jugendlichen in die Debatte bringen?“, fragt Martina Gebhard, ÖDP Direktkandidatin für den Stimmkreis Kempten bei der Bezirkstagswahl im Herbst 2023.

Der ÖPNV und die kommunalen Verkehrsbetriebe stehen nach Ansicht der ÖDP „schon jetzt vor schwierigen Finanzierungsproblemen“. Das Angebot müsse vor allem im ländlichen Raum verbessert werden. Die Beschaffung von E-Bussen werde den Verkehrsbetrieben finanziell einiges abverlangen. Hinzu komme: Ohne eine bessere Bezahlung werde es immer schwieriger, Busfahrer zu finden. Dies alles erfordert nach Ansicht der ÖDP, „die Finanzierungsstruktur des ÖPNV insgesamt wesentlich zu verbessern“, sagt Manuela Weppner, Schatzmeisterin des ÖDP-Kreisverbandes seit Jahrzehnten.: „Wir brauchen eine klare Konzentration der finanziellen Mittel auf den öffentlichen Verkehr und den Stopp neuer Straßenbau-Projekte und Autobahnverbreiterungen. Schade, dass die Grünen hier nicht mehr erreichen und dass nicht einmal ein Tempolimit auf Autobahnen eingeführt wurde“.

„Leider hat unsere Gesellschaft jahrzehntelang wertvolle Zeit verloren. Denn Politik und Gesellschaften verdrängen auch heute noch – trotz sichtbarer Trockenheit in der Urlaubsregion Gardasee und Po-Ebene – die dramatischen Folgen der Klimaüberhitzung. Deshalb müssen wir jetzt das Ruder umso schneller herumreißen, wenn wir die Klimaschutzziele und damit den Schutz unserer Heimat noch annähernd erreichen wollen. Das 49-Euro-Ticket kann hierzu einen Beitrag leisten.“, findet Franz Josef Natterer-Babych, Kemptener Stadtrat und Direktkandidat im Stimmkreis Kempten zur kommenden Landtagswahl im Herbst.

 

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