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Pressemitteilung

ÖDP-Konzept zur Bewältigung der touristischen Übernutzung

Der Tagesgast und der daraus resultierende Individualverkehr belasten unsere Heimat, das Allgäu. Mit einer Lenkungsidee des deutlich verteuerten Parktickets hat der Oberstdorfer Gemeinderat Michael Finger vor über zwei Jahren einen Weckruf an die Verantwortlichen gestartet. Dieser wurde und wird bis heute nur beantwortet, indem man dem Zeitgeschehen (Corona) die Schuld an den Auswüchsen gibt. Dabei ist auch die Wissenschaft auf Fingers Seite: So forderte gestern z. B. Prof. Werner Bätzing, der „Alpenpapst“, auf einer Tagung in Hindelang: „sehr deutliche Lenkungsmaßnahmen!“ für den Tourismus und warnte: „nicht reglementierter Tourismus macht den Alpenraum kaputt.“(AZ BY, 12. 10.)

Fotos: Michael Finger, ÖDP Oberallgäu

Finger, der auch Vorsitzender eines Naturschutzverbandes in Oberstdorf ist, ist mit praxisnahen Vorschlägen weiter am Problem dran.
Der Overtourismus ist ein Teufelskreis. Weil die Flut an Gästen die bekannten Probleme verursacht, die auch die Menschen vor Ort belasten, schwindet deren Sympathie für Gäste und Tourismus. Weil die Natur übernutzt wird, ärgert sich andererseits auch der werthaltige Gast, der Ruhe und intakte Urlaubsorte sucht. Eine Abwärtsspirale entsteht.

Die dreigeteilte Konzeptidee der ÖDP zur Lösung dieses Teufelskreises beruht auf den Begriffen Lenkung, Aufklärung, Kostenwahrheit und Gerechtigkeit!
LENKUNG: Dies bedeutet, dass der Gast vorab online oder per Telefon einen Parkplatz vor Ort und Tag reserviert. Dies ermöglicht erstens dem Zielort Planungssicherheit, zweitens dem Gast eine stressfreie Anreise und drittens begrenzen die Parkplätze ein Zuviel an Besuchern, weil eben nur der kommen und Parkplätze belegen kann, der vorab gebucht hat. Somit entsteht ein gleichmäßiger Touristenstrom und kein Overtourismus.
AUFKLÄRUNG: schon vor der Anreise wird z.B. im Netz auf die Wertigkeit der Destination hingewiesen und vor Ort wird der Naturschutz dann über Infotafeln und Rangern kommuniziert. Somit hat der Gast das Gefühl etwas Tolles und Einmaliges zu erleben. Er identifiziert sich mit der Region, weil er sensibilisiert wird für die Menschen und die Natur dort.
KOSTENWAHRHEIT: diese beinhaltet die Kurtaxe aber auch den angemessenen Preis für den Parkplatz. Denn für jeden Parkplatz wird Natur verbraucht oder es können Einrichtungen für die Einheimischen an dieser Stelle nicht entstehen. Bei einem höheren Preis für das Parken trägt nicht mehr länger nur der Dauergast über seine Kurtaxe die touristische Infrastruktur, die bisher auch der Tagestourist nutze, ohne sich aber an den wahren Kosten angemessen zu beteiligen.
GERECHTE LASTENVERTEILUNG: dazu gehört, dass niemand bevorzugt oder benachteiligt wird, und als Nebeneffekt, dass die höheren Einnahmen in einen häufigeren und besseren ÖPNV reinvestiert werden können.

„Letztendlich,“ so Gemeinderat Michael Finger", „müssen wir Einheimische hier leben und unsere Heimat und Natur sind kein regelfreier Spielpatz.“

 

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